Roman Mählich ist der bis dato einzige Kandidat mit dem Gespräche vom SK Sturm auch bestätigt wurden. Der Übungsleiter des SC Wiener Neustadt im Teddybären- und Plüsch Stadion ist Inhaber einer UEFA Pro Lizenz und ist auch bekannt vom Analysescreen im ORF. Die von ihm mit variantenreichen Matchplänen ausgestatteten Wiener Neustädter stehen überraschend ganz weit oben in der Ersten Liga und spielten sich konstant in den Kreis der realistischen Aufstiegsanwärter.

 

(Wikimedia Commons: Werner 100359)

Ein sehr holländisches Spielverständnis prägt die Mählich-Mannschaften bzw. hat er sich einige Aspekte des Totaalvoetbal angeeignet (das Johann Cruyff-Vermächtnis: alle greifen an, der Nachrückende schließt die Lücke und das alles im Vollspeed). Ein 3-4-3 als Grundordnung scheint ihm zu gefallen und lässt sich – wie allseits bekannt – mit dem aktuellen Sturmkader nicht grad besonders schlecht umsetzen. Der 46-Jährige ist aber auch geprägt durch seine Zeit als Spieler bei Ivica Osim. ‚Da war immer hohes Tempo, viel Laufarbeit und Direktspiel gefragt. Explizit taktische Übungen hat es nicht viele gegeben. Er hat fast alles in der Spielform vermittelt. Das war eine Art learning by doing‘, erklärt Mählich das damalige Spiel, von dem sich viele Elemente auch bei Wiener Neustadt anno 2017 wiederfinden.

Roman Mählich ist deshalb sicher ein anderer Typ Trainer als zum Beispiel ein Christian Ilzer oder Leute wie Damir Canadi, die mehr Augenmerk auf die Taktik- und Systemkomponente legen. Aber er lässt mittlerweile eine Handschrift erkennen, die ein Engagement als Sturmtrainer zumindest nicht von vornherein ausschließen. ‚Ich würde lügen, wäre es nicht immer ein bisschen im Hinterkopf einmal etwas bei Sturm zu machen‘, ließ Mählich schon 2014 gegenüber Sturm12.at wissen. Drei Jahre später ist es tatsächlich zum Thema geworden. Ablösemodalitäten wegen seines laufenden Vertrags würden wohl eher in die Kategorie ‚lösbares Problem‘ fallen. Als ehemaliger Spieler-Hero würde er wohl zu Beginn auch von den Rängen freundlich empfangen werden. Ob die zweite Cheftrainerposition des einstigen ‚Beckham-Schrecks‘ wirklich schon an der Liebenauer Linie sein sollte, dass müssen – dankenswerter Weise – andere entscheiden.