Für die 24. reguläre Sendung von BlackFM haben wir wieder einmal einen Journalistenkollegen eingeladen. Thomas Trukesitz, seines Zeichens „Head of Livesports“ bei Sky Sport Austria und nicht zuletzt 2019 nominiert für die Romy in der Kategorie Sport, gab sich die Ehre. Der Mann aus Eisenstadt wurde beim dortigen SC fußballerisch sozialisiert und er wohnt noch heute um die Ecke des Lindenstadions.

Kurz nach der Teilung der Liga in Spreu und Weizen, soll heißen in die Qualifikations- und die Meistergruppe, war es natürlich naheliegend, ein Zwischenresümee zu diesem neuen Modus in der heimischen Liga zu ziehen. Die Rolle des Pay-TV im Fußball stand ebenso am Programm, wie eine Diskussion darüber, wie die Rolle von Red Bull in der Liga zu sehen ist. Und natürlich haben wir unseren Gast gebeten, seine Einschätzung zur Performance des SK Sturm in dieser Spielzeit abzugeben.

Trukesitz wird kein Ultra mehr

Vorweg, Einigkeit herrschte selten im Studio. Eine intensive, aber durchaus auch sehr launig geführte Diskussion, entspann sich und Moderator Michael Pelitz schloss immer wieder den einen oder anderen Punkt mit „We agree to disagree“. Zum Beispiel das Thema der Sonntagsspiele in der Meistergruppe. Die Fanszene sieht diese freilich äußerst kritisch, Trukesitz hat kein Problem damit. Jürgen Pucher und Frank Wonisch widersprachen nach Kräften. Oder die durchaus dominante Rolle des Pay-TV im Fußball. Studiogast Trukesitz wischte alle Bedenken vom Tisch, das sei der Markt und die Liga würde sich selbst für ihr Modell entscheiden. Trukesitz stellte außerdem in den Raum, dass Profifußball in Österreich auf Dauer ohne Bezahlschranke für Livefußball nicht mehr zu finanzieren sei. Das Liebkind der organisierten Fanszene will der Sky-Mann nicht sein, das war schnell offenkundig.

Auch zum Thema Red Bull wurde sich die BlackFM-Mannschaft mit Trukesitz nicht einig. Der Studiogast lobte die Arbeit in Wals-Siezenheim, sieht die anderen Klubs gefordert, ihr Niveau anhand dieses Beispiels zu heben und sieht zudem die Punkte und Europacupplätze die Red Bull herausspielt als großes Plus auch für die anderen Klubs und somit die ganze Liga. Frank Wonisch hielt dem entgegen, dass die anderen Klubs mit diesen Startplätzen in eventuellen Gruppenphasen ja gar nichts anfangen könnten und Jürgen Pucher hielt der Aufforderung an die anderen Klubs sich zu verbessern, die strukturelle Überlegenheit von Red Bull entgegen, die ein Herantasten an den Ligakrösus äußerst schwierig machen würden.

Schnitt oder finanzielles Risiko?

So etwas wie eine Übereinkunft gab es bei der Diskussion über den SK Sturm. Alle im Studio waren sich rund um die Diskussion zum SK Sturm einig, dass ein Fußballklub sich positionieren und diese Planungen dann auch konsequent verfolgen müsse. Wie das aussehen sollte, darüber gingen die Meinungen dann wieder ein wenig auseinander. Dass die aktuelle Sprunghaftigkeit und Kurzfristigkeit ein Erfolgsmodell sei, dieser Meinung war aber tatsächlich niemand in der Gesprächsrunde. Trukesitz meinte gar Roman Mählich und seine Job Description erschiene ihm wie jene eines Notarztes, der zu einem Unfall kommt. Er sieht für Sturm konkret zwei Möglichkeiten: Entweder einen Schnitt im Kader und einen tatsächlichen Aufbau über mehrere Saisonen mit Verzicht auf tabellarische Europacupziele. Oder finanzielles Risiko, das einen Kader bringen müsse, der in einer Euro League-Gruppenphase gute Figur machen könne.

Außerdem noch in Vol #24 von BlackFM: Wie es mit den Chancen dafür aussieht, dass Wonisch, Pelitz und Pucher die aktuellen Sky-Experten beerben werden, wie Trukesitz Heiko Vogel als Interviewpartner erlebt hat und wem er die Romy keineswegs vergönnt hätte.